Heute möchte ich euch mehr über Clara´s Kampf mit den Herzwürmern erzählen. Viele werden Herzwürmer nicht kennen, jedenfalls ging es mir so. Deshalb möchte ich euch hierzu ein bisschen was erklären:

Die Herzwurmlarven, sogenannte Mikrofilarien werden durch Stechmücken übertragen. Sie brauchen ungefähr ein halbes Jahr bis sie zu adulten Herzwürmern werden die sich in die Herzkammern und Lunge absetzten. Die Symptome die sich dann bei dem Hund zeigen sind unter anderem Husten, Leistungsschwäche und Gewichtsverlust.

clara 3

Über einen Bluttest konnten diese Larven bei Clara festgestellt werden. An der Larvendichte kann man ungefähr darauf schließen wie schlimm der Herzwurmbefall ist. Bei Clara war die Dichte der Larven sehr hoch. Als nächstes wird in der Regel ein Herzultraschall gemacht. Es gibt zwar keine Garantie das man sie sieht, aber bei Clara waren es wohl so viele das man sie eindeutig erkennen konnte. Wir sind dafür extra nach Gießen in die Tierklinik gefahren. Dabei wurde auch noch festgestellt dass Clara unter dem Cauda Equina Syndrom leidet, welches für ihre Rückenschmerzen verantwortlich ist. Darüber werde ich später noch mehr berichten.

Der Befund stand also fest, jetzt kam es zur Behandlung. Wie wir erfahren mussten ist die Behandlung leider sehr gefährlich und kann im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Dadurch dass die Herzwürmer über die Blutbahn abgetragen werden, kann es zu einer Embolie kommen, die auch zum Tode führen kann. Das hat mir so manch schlaflose Nacht beschert!

Davon abgesehen darf der Hund sich nach der Behandlung 4-6 Wochen so gut wie gar nicht bewegen um das Risiko einer Embolie zu verringern. Sprich Pippi machen gehen ist erlaubt, mehr nicht!

Gut, da Clara sich wegen der Schmerzen sowieso kaum bewegte war das ein Vorteil, aber wir wollten trotzdem nichts riskieren. Also machten wir das „Computer und Bügel-Zimmer“ im Erdgeschoss bei meinen Eltern Clara gerecht. Wir legten eine Matratze mit hinein damit ich auch in den vier Wochen regelmäßig bei ihr übernachten konnte und verlegten ein kleines Stück Wiese, damit sie dort auch ihre Notdurft verrichten konnte ohne weite Wege gehen zu müssen. Im Endeffekt fanden aber nur unsere Katze die Wiese toll und haben sie dann auch eingeweiht 😉 Es war also somit alles vorbereitet.

Wiese

Die Behandlung beginnt mit einer vierwöchigen Antibiotika Kur gegen Wolbachien. Das sind Bakterien die für die Entwicklung und Reproduktion der adulten Herzwürmer notwendig sind. Zusätzlich bekam sie in der Zeit dreimal eine Wurmkur gegen die Larven.Wiese

Nach den Antibiotika kam das gefährliche an der ganzen Sachen. Die Spritzen. Sie bekam insgesamt zwei. Nach der ersten Spritze muss man nach möglichst 24 Stunden die zweite setzten. Wir haben uns unwissend wie wir waren über Herzwürmer und die Behandlung im Internet schlau zumachen. Wir haben viele Horrorgeschichten über die Spritzen gelesen und man liest auch immer etwas anderes. Angst hatten wir auch, weil sie laut den Berichten wohl sehr schmerzhaft sein sollen und lange brennen. Hunde wurden betäubt oder sogar in Narkose gelegt deswegen. Die Spritze an sich hat Clara ohne Betäubung gut weggesteckt, die Tierärztin meine aber schon dass sie viel aushält. Allerdings begann sie schon auf der Heimfahrt auf die Spritze zu reagieren. Sie wurde unruhig und hechelte extrem und fing auch an zu zittern. Das waren die Nebenwirkungen die uns auch beschrieben wurden. Das blieb noch gute ein zwei Stunden so. Wäre es schlimmer geworden wären wir wieder zum Tierarzt gefahren und sie hätte Kortison gespritzt bekommen, welches wohl das ganze etwas lindert. Die Symptome legten sich dann aber zum Glück und so war der Rest des Tages und die Nacht relativ ruhig. Am nächsten Tag bekam sie die nächste Spritze und wieder reagierte sie so darauf. Diesmal sogar noch heftiger. Wir blieben aber ruhig und nach ein paar Stunden ging es ihr wieder besser. Nach diesen 48 Stunden war das schlimmste überstanden! Jetzt kam die vierwöchige Ruhephase die sie zum Glück auch gut überstand.

Pinkelwiese 2

Nach einem halben Jahr wird der Bluttest noch einmal wiederholt. Sollten sich dann wieder Larven im Blut befinden, muss die Behandlung leider wiederholt werden. Wir hoffen alle dass ihr das erspart bleibt!

Drückt ihr die Daumen!

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