Seit September 2015 bin ich selbst&ständig. Naja, zumindest im kleinen Rahmen… ich habe ein Kleingewerbe angemeldet und einen Dawanda Shop eröffnet! Dort gibt es wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt selbstgenähte Einzelstücke für Hund, Katze & Dosenöffner!

index

Es gibt sicherlich einige unter euch die auch gerne Dinge selbst machen und denen deswegen schon Mal der Traum vom eigenen Geschäft durch den Kopf gegangen ist.

Jedenfalls war es bei mir so! Und der Wunsch danach, etwas Eigenes auf die Beine zustellen wuchs immer mehr und so habe ich freudig und ängstlich zugleich den Schritt gewagt und ein Kleingewerbe gegründet.

Die Beiträge sollen euch eine kleine Hilfestellung sein und einen Einblick in das ganze Drumherum geben. Sie beinhalten mit Sicherheit nicht alles, aber für einen Überblick sollte es reichen! Ich hoffe ich vergesse nichts und falls doch etwas falsches dabei korrigiert mich bitte!Ja NeinWarum ein Kleingewerbe als Unternehmensform?

Für mich war von Anfang an klar, ich möchte online einen Shop betreiben, allerdings nur nebenberuflich. In meinem Fall eignete sich dafür am besten das Kleingewerbe, denn es bringt folgende Vorteile mit sich:

  • Geringes Risiko: die finanzielle Belastung ist „relativ“ gering
  • Geringer Zeitbedarf: man kann es als Nebentätigkeit ausüben (Achtung: die Erlaubnis des Arbeitgebers muss eingeholt werden!)
  • Als Kleingewerbe gilt man bis zu einem Umsatz von 17,500€ im Jahr
  • Der Freibetrag der Umsatzsteuer liegt bei 24.500€
  • Umsatzsteuer 0%, dadurch kann man seine Waren günstiger verkaufen

 

Wenn ihr euch für Kleingewerbe entschieden habt, gibt es einige Punkte die ihr beachtetn müsst:

  • Anmelden beim Gewerbeamt (geht auch online)
  • Mitgliedschaft bei der IHK oder der Handwerkskammer
  • Mitgliedschaft bei der Berufsgenossenschaft
  • Gegeben falls Erlaubnis des Arbeitgebers
  • Fragebogen zur Steuerlichen Erfassung, evtl. Beratung beim Steuerberater
  • Verpackungslizenzen, wenn ihr online versendet

Ihr müsst als Erstes natürlich euer Gewerbe beim Gewerbeamt anmelden. Das Gewerbeamt leitet die Daten an das Finanzamt und die IHK weiter.

Je nachdem wie ihr die Tätigkeit eures Gewerbes definiert, bekommt ihr Post von der IHK oder der Handelskammer. Ich bin zum Glück bei der IHK gelandet, denn die Handwerkskammer bietet keinen Freibetrag beim Gewinn an. Ihr habt also jeden Monat einen Beitrag zu bezahlen, ob ihr etwas verdient oder nicht.

Sobald ihr euer Gewerbe angemeldet habt, müsst ihr euch auch bei der passenden Berufsgenossenschaft anmelden. In meinem Fall war es die BG ETEM (Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse). Ihr könnt euch von dem Beitrag befreien lassen, wenn ihr nicht mehr als 100 Arbeitstage für euer Kleingewerbe tätig seid.

Wenn ihr das Kleingewerbe als Nebentätigkeit betreibt, braucht ihr die Erlaubnis eures Arbeitgebers. Kleiner Anhaltspunkt, man sollte nicht mehr als 10 Stunden in der Woche mit dem Nebenberuf verbringen 😉

Wenn ihr nicht sowieso schon beim Steuerberater seid, würde ich euch empfehlen einen Beratungstermin auszumachen und mit ihm die Steuerlichen Aspekte noch einmal im Detail durch zugehen.

Möchtet ihr online verkaufen, braucht ihr Verpackungslizenzen für Papier und Plastik (diese reichen in der Regel). Damit erwerbt ihr die Erlaubnis Verpackungsmüll zu produzieren und beteiligt euch am Recycling. Es gibt verschiedene Anbieter, wie z.B. der Grüne Punkt. Ich kaufe meine Lizenzen bei Müä. Ihr müsst abschätzen wieviel kg an Verpackungsmaterial ihr im Jahr verbraucht und danach richten sich dann eure kosten.

Money.jpg

Und was kostet das Ganze?

Wie schon erwähnt ist die finanzielle Belastung „relativ“ gering. Aber was ist schon relativ?

Um euch einen kleinen Überblick zu geben habe ich hier eine grobe Kostenaufstellung gemacht, die natürlich in einigen Punkten bei euch abweichen können und nur Schätzwerte sind.

Gewerbeanmeldung(einmalig) 20-60€
Steuerlicher Erfassungsbogen bei Steuerberater

(kann man auch selbst machen, einmalig)

50€
Verpackungslizenzen (20kg, 1 Jahr) 25€
Arbeitsmaterialien & -geräte ???
Labels mit Logo 150€
Verpackungsmaterialien

(z.B. 100 Maxibriefkartons, Paketband)

30€
Visitenkarten, Flyer etc. (jeweils 200Stück) 20€
Rechnungssystem z.B. Billbee Max. 34€ im Monat, pro Auftrag   8 Cent
Dawanda Einstellgebühren pro Artikel Bis 9,99€ Verkaufspreis: 10 Cent, bis 19,99€: 20 Cent, ab 29,99€: 30 Cent
Dawanda Provision 9,5% auf den Verkaufspreis
Logenplatz, Startseitenbuchung Ab 9,90€
Online Shop über Jimdo Business 180€ pro Jahr
Steuerberater hängt von den Einnahmen ab
Strom, Büromaterialien, etc. ???
IHK (bis einen Gewinn von 5,200€ im Jahr) Beitragsfrei, danach prozentualer Anteil
Oder Handwerkskammer jährlicher Beitrag

Ergänzung: AGB´s & Widerrufsbelehrung : je nach Anbieter, 9€ monatlich oder 100€

Ihr seht also, es sind schnell mal ein paar Hundert Euro zusammen. Das ist zwar noch überschaubar, aber auch nicht wenig! Ihr solltet also schon ein kleines Startkapital besitzen.

Im nächsten Beitrag geht es um die Frage ob man eine Verkaufsplattform wie Dawanda & Co nutzen sollte oder ob einem ein eigener Online Shop mehr Vorteile bietet. Außerdem stellt sich die Frage, was ist handgemachtes eigentlich Wert?

Ich freue mich auf euch!

Blogunterschrift